Im Sommer 09 hab ich mich entschieden mal ein wenig Sport zu treiben. Einfach um meine allgemeine Fitness ein bisschen auf Vordermann zu bringen. Ich hab mir ein Bike gekauft und seit dem bin ich des öfteren unterwegs. Inzwischen sitze ich 3-4 mal in der Woche im Sattel und hab es tatsächlich geschafft im Jahr 2009
2000 Rad-km zu fahren
. 2010 waren es dann 3700 km..2011 5090 km und 2012 hab ich mit 7555 km beendet.
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Einiger meiner gefahrenen Events:
Rad am Ring 2010 /2011 24 Std. 4-er Team
Lila Logistik Charity Bike Cup 2010 kurz 1:43.56
Lila Logistik Charity Bike Cup 2011 Kurz 1:24:32
Rund um Köln 2012 (70km) 2:24:22
Lila Logistik Charity Bike Cup 2012 Lila Race 1:40.47
Rund um Köln 2013 (127km) 4:44:50
Tannheimer Tal Radmarathon (230km) 9:53:53
Ötztaler Radmarathon 2013 DNF
Rad am Ring / 2013 24 Std. Einzelstarter 6 Runden


23.07.2013

Tannheimer Tal Radmarathon 2013

Am Sonntag war es soweit ... Die Generalprobe für den Ötztaler.. für mich ganz klar ..Bestanden ....aber dennoch in vielen Punkten ausbaufähig.. aber der Reihe nach ..

Anreise am Freitag nach 5 1/2 Stunden Autofahrt mit Stau bei Ulm und heftigen Regenschauern im Tannheimer Tal . Da ich das letzte mal vor 20 Jahren in den Bergen war ...ja es ist tatsächlich so lang her... war ich schon sehr fasziniert von der Bergwelt.. mein erster Gedanke war .. hier morgen Rad fahren ?? .. jo .. dann schaun wir mal ..
 ich wollte am Freitag nur noch noch zwei Sachen ...essen und schlafen .. !!

Samstag nach dem Frühstück dann von Nesselwängele 6 km nach Tannheim um mal den Ort des Geschehens zu besichtigen und um meine Startunterlagen abzuholen ..Nächstes Jahr weis ich eins: da muss man nicht im Internet nach ner Unterkunft suchen sondern einfach mal 2 -3 Std früher losfahren und einfach was was anmieten .. es giebt in Tannheim so viele Freie Unterkünfte.

es war ein schöner Samstag mit Besichtigung von Tannheim ..einer kleinen "Testrunde" und lecker Kaffee und Kuchen bei herrlichen 28 Grad, Sonnenschein und einer Mega Stimmung  im Start-Ziel Bereich .. am Abend dann noch die Fahrerbesprechung die meiner Meinung nach etwas früher als 20:00 stattfinden können,da der Start ja schon um 6:00 Uhr am Sonntag war .

DAS RENNEN

oder besser ganz offiziell gesagt : die Rennradausfahrt mit Zeitnahme.. weil es gan ja keine Strassensperrung und wir fuhren im öffentlichen Verkehr.. ..für mich wars ein Rennen .. gegen meinen inneren Schweinehund..gegen die Berge ..gegen die Zeit .. es war DAS Vorbereitungsrennen für den Ötztaler..
Aufstehen um 4:30 ..  Frühstück( Müsli ein paar Bananen und einen Kaffee ) . in die Radklamotten und dann von Nesselwängle wieder nach Tannheim .. Rad aus dem Kofferraum und ab zum Start
Punkt 6:00 dann der Start um Tannheimer Radmarathon über 230 km ---
ich hatte mich in der Startaufstellung in der Mitte platziert so das die gaaanz schnellen weg kommen, ich mich aus dem ganzen hecktischen Startprozeder raushalten konnte aber immernoch genügend Fahrer hinter mir waren um mir eine Gruppe zu suchen .. Der Plan ging voll auf.. Die ersten ca.200 Fahrer waren weg .. dann setzte sich Marcel Wüst mit seiner Gruppe in Bewegung welche die 8:00 Stunden anpeilte.. Im darauffolgenden Fahrerfeld hatte ich mich plaziert so das hinter mir die Gruppe um Gerrit Glomser welche die 9:00 Stunden anpeilt stand.

vom Start weg gleich ne gute Gruppe gefunden.. nicht zu schnell so das ich die ersten Kilometer zum warmfahren nutzen konnte.. und es folgte ja auch gleich die Abfahrt nach Pfronten so das die ersten Kilometer kein Problem darstellten .. ich fands auch gut das gleich mal solche "Kuhgitter" kamen ..dann weis ich wie ich da drüber komm ... einfach rollen lassen ;-)
Unten angekommen fand ich auch gleich wieder ne gruppe die ganz nach meinem Geschmack war und wir mit einem 30-ger Schnitt Richtung Holzgau fuhren .Und dann kamen sie ..die Neongrünen Laufräder von Gerrit mit seiner 9 Stunden Gruppe von hinten .. und wir hingen uns mit drann ..das Tempo wurde leicht schneller aber ich kam ganz gut mit .. Meine Beine waren warm und es lief richtig gut  .. zwischenzeitlich dachte ich nur bei diesem herrichen Panorama was ich sah .. Irgendwo must du nachher da doch rauf .. und dann kam er der Abzweig nach Hahntennjoch .. aber zum Glück war es der wo wir alle wieder runter kamen .. aber der Gedanke das ich da rauf muss von welcher Seite auch immer flöste mir schon Respekt ein ..
In Holzgau angekommen ..Flasche auffüllen, 3 Bananen gegessen, 2 Stück leckeren Rührkuchen und 2 Gel für unterwegs ..und weiter ..es galt ja die Bruttozeit !! diesen Gedanken hatte ich vom Start weg .. es gilt nur eins .... Die Bruttozeit .
Die Verpflegungsstelle war schon super eingerichtet .. genau an der richtige Stelle.. noch genügend Zeit um zu Verdauen bis es in den ersten Anstieg ging ..
Mein Plan .. mein eigenes Tempo nach oben ..nicht irgendwo dranhängen .ich treff die Leute oben bei der Verpflegung alle wieder ;-) ..  ..ich bin einfach nach oben gefahren ... in meinem Tempo .. mit meiner Trittfequenz ..mit meiner Übersetzung .. als ich dann das Ortsschild von Zürs sah freute ich mich schon auf eine Abfahrt .. und was kam ?? .. der Anstieg zum Flexenpass.. also immer noch nicht oben ... aber dann .. die Abfahrt auf die gerade nach Imst .. durch die Galerien .. die Tunnel .. einfach herrlich zm erholen ..dennoch mit Vorsicht .. und dann?? Kurve links häää ?? hatte ich irgendwie vergessen das da noch was kommt ? .. ja klar der Anstieg zur nächsten Verpflegung zum Arlbergpass....Hunger hatte ich nicht aber essen wollte ich dennoch .. ich hatte unwarscheinlich Angst vor diesem Hungerast .. den wollte ich auf keinen Fall .. also schnell noch einen Riegel verspeist .. und dann nach oben ..   1000 m bis zur Verpflegung .. 500 m.. angekommen... Rad abgestellt ... 3 Bananen, 2 Stück Melone, Wasserflaschen mit Isodrink aufgefüllt und noch ne Priese Salz und 3 Gels in jede Flasche  gedrückt .. Sicher ist Sicher !!!.. es geht nicht nach Geschmack .. nur helfen soll es .. ;-) -- Dann noch Notdurft verrichten .. und ab aufs Rad.. schnell fand sich eine Gruppe aus 10 Fahrern zusammen und ich mitten drin.. es war ein echtes Erlebnis und ein herrliches Glücksgefühl die Arlberg-Panoramastrasse zu fahren ... jeder fuhr 1 Minute vorn der Wechsel klappte super --raus aus dem Wind ..hinten einordnen und wieder mitziehen lassen Diese Gruppe hat echt super funktioniert .. so machten wir die 50 km bis Imst .
Imst.. ja da war was!!! ne Verpflegungsstelle ;-) -- wieder das gleiche Spiel .. Essen, Trinken ..Austreten.. und dann kam dieser Satz : Viel Spass auf den nächsten Kilometern !.. ich sagte Danke ..und weiter durch ein Wohngebiet und am Strassenrand klatschten fremde Menschen .. wem ?? uns ?? Warum?? das stand doch nur ein Schild "Hahntennjoch". Die letzten 160 km waren doch Klasse also was solls .. einfach rauf fahren ... DENKSTE !!

um die Kurve und dann war da einfach mal ne Wand.. mitten im Wohngebiet 14% ..Wo bin ich hier .. und was soll das?? noch nicht einmal aus Imst raus und dann so was..
Aber ich war ja an der Kaltenbronner Wand zum Training .. 11 km am Stück ..und da ging es ja unten auch so los .. also dachte ich mir... 3-fach -- dir kann nichts passieren .. und ein 30-ger Ritzel hab ich auch dabei .. dir kann echt nix passieren ..Dein Training war gut .. du bist erholt .. also rauf auf den Berg ..
und langsam nicht zu schnell.. tieeeef durchatmen ... und treten .. treten .. treten ...

und dann kam wieder ein "Kuhgitter" ..also drüber.. Stop !!! was ist das ... haut es mir durch die Vibration des Gitters einen Krampf in den Oberschenkel das ich nicht wuste wie ich ganz schnell aus den Padalen komme..
Dehnen .. Strecken .. am Salzstein lecken .. trinken .. noch schnell ein Gel zusätzlich .. und massieren, klopfen, massieren   ... das konnte und wollte ich nicht gebrauchen .. nicht jetzt .. und schon gar nicht wenn ich noch 22 km zur Passhöhe vor mir hab. der Krampf war wieder weg .. also rauf aufs Rad.. und kleinste Übersetzung und treten .. langsam weiter und möglichst nen weitern Krampf vermeiden ..
leichter gesagt .. nach ca. 3 km der nächste.. also runter vom Rad.. Schuhe aus .. und Dehen .. Strecken und .. laufen .. gehen ... der Mist muss aus meinen Beinen raus.. ich will das die jetzt locker werden ..
Was tut man in so einem Fall ?? was ist hier das richtige ?? ich empfand es als angenehm den nächsten Km einfach mal zu laufen ..schneller oder langsamer als die auf dem Rad war ich auch nicht..  aber meine Beine wurden locker.. und das war es  was zähte .. ein Blick  auf die Bruttozeit sagte mir  .. Ich liege echt gut in der Zeit .. also wieder rauf auf Rad . und dann ging es ..Kilometer für Kilometer kletterte ich rauf zum Hahntennjoch.. nicht zu sehen wann Schluss ist .. keine Passhöhe zu sehen .. und dann eine Sicht gaaanz weit weg wo Autos fuhren ..Muss ich da noch hin ?? Wirklich .. also weiter .. treten ..treten .. die Landschaft ist echt schön .




und dann kam da ein Schild : Verpflegung 1000 m .. ein weiteres : Verpflegung 500m ..eine Zeitnahmemahmematte.. und etwas zu Essen .. zu Trinken .. Magnesium, Salz, Melonen, Bananen , Gel, Kuchen ... ich war oben .. ich war auf dem Dach vom Tannheimer.. ich hatte es mit eigener Kraft geschafft rauf aufs "Hahntennjoch".



nach einer etwas längeren Pause..von 10 min dann in die Abfahrt welche aber nicht so schnell wurde weil vor mir einige PKW fuhren   und somit hatte ich bei 13% Gefälle einiges zu Bremsen ..nach dieser Abfahrt fand ich unten eine Gruppe und wir fuhren zu 5 zur letzten Verpflegung nach Weißenbach die für mich aus 1,5 Litern Cola bestand .. einfach noch mal pushen für die letzten Kilometer und den letzten Anstieg rauf nach Tannheim ..

Nesselwängle vorbei .. den Blick auf den See.. leicht Abwärts.. auf die lange Zielgerade.. abbiegen auf den Parkplatz duch die Unterführung .. Die Ziellinie im Blick ..

ich war froh, glücklich,  und zufrieden mit mir und meiner Zielzeit..



Im 5 Wochen  oder 33 Tagen ist der  Ötztaler ... und ich freu mich drauf....

Fazit : Wenn ich meinen Mineralhaushalt Ernährungstechnisch in den Griff bekomme und  mich keine Krämpfe erwischen, dann komm ich auch beim Ötztaler an ..Die Kraft und die Ausdauer stimmen ..
Körpergewicht weiter reduzieren ...

und die wichtigste Frage----09:53:53 ----reicht das "hochgerechnet für den Ötz?--
die Antwort gibts am 25.08.2013


Danke Andy für den Tipp :
Schon am Start den Zielstrich vor Augen .. alles andere findet im Kopf statt.




 

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